Gartenreise 2022 – Floriade Expo und Gärten in den Niederlanden

Der Landesverband der Gartenbauvereine hat unter der Leitung von Klaus Fischer vom Obst- und Gartenbauvereine Soest Ende Juni 2022 eine viertägige Gartenreise zur Floriade Expo sowie zu weiten attraktiven Gärten und Parks in den Niederlanden durchgeführt. Die Reise war mit knapp 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern so gut wie ausgebucht. Der Reisebus startete am Sonntag frühmorgens in Soest. Da die Gartenreisenden aus ganz NRW kamen, hatten viele das Glück, mit einem Shuttle-Bus vor der eigenen Haustür abgeholt zu werden.
Manfred Kotters, der seit einem Jahr in seiner Kolumne im „Ratgeber für den Gartenfreund“ aus dem Gartennähkästchen plaudert, hat mit seiner Frau an der Reise teilgenommen und einen Reisebericht verfasst. Hier ist ein Auszug aus seinem Bericht.

„Am Montag war Floriade-Tag. Nach einem reichhaltigen Frühstück ging’s um 9:15 Uhr los. Während der Fahrt konnten wir sehen, was einer der Unterschiede zwischen Deutschland und den Niederlanden ausmacht: an den Rändern der Autobahn wächst nicht nur wie bei uns das ungeliebte Jakobs-Kreuzkraut, sondern auch der Riesen-Bärenklau – und zwar in riesigen Mengen. An einigen Stellen soweit das Auge reicht. In Deutschland wird er aufgrund seiner Gefährlichkeit rigoros bekämpft. Auf diesen Unterschied hatte der Reiseleiter Klaus Fischer schon während der Fahrt hingewiesen.
Wir freuten uns zudem immer, wenn wir sahen, dass er zum Bord-Mikrophon griff, denn dann kamen Informationen zum jeweiligen Reiseziel. Am Abend hörten wir seine Erlebnisse des Tages und zwischendurch immer mal wieder ein humoriges Gedicht, das ihm oftmals von der rührigen Mitreisenden aus Düsseldorf zugesteckt wurde, oder allgemein Interessantes aus Garten oder Küche. Wetter- oder zeitbedingte Planänderungen wurden rechtzeitig angekündigt und danach mit den Fahrgästen abgesprochen. Klaus Fischer war also für uns ein prima Reiseleiter.

Nun aber zurück zur Floriade: wie auch bei den späteren Gartenbesuchen gab es anfangs eine sachkundige Führung. Aufgrund der Größe unserer Reisegruppe wurden wir jeweils hälftig aufgeteilt. Zwei Stunden ging’s kreuz und quer durch’s Gelände. Die Führerin war locker drauf und sprach gutes Deutsch. Wenn es doch mal hakte, machte es uns allen Spaß, gemeinsam den richtigen deutschen Ausdruck zu suchen. Wie schon am Anreisetag in Amsterdam kann man auch auf der Floriade kein Bargeld loswerden. Es gibt nur Kartenzahlung – auch bei Kleinstbeträgen. Und wenn man mit der Bimmelbahn fahren möchte, bekommt man die Fahrkarten nicht an den Haltestellen der Bahn, sondern nur an den Info-Punkten. Als wir bei einsetzendem Regen die regendichte Bahn benutzen wollten, klappte das nicht, da wir keine Fahrkarten hatten und deshalb erst zu einem Info-Punkt laufen mussten – da war die Bahn natürlich schon weg. Dieses Gefährt ist schon praktisch: man bezahlt einmalig 6,75 €, bekommt ein Armbändchen und kann den ganzen Tag an den Haltepunkten ein- oder aussteigen, wo es gerade passt. Das sanfte Gleiten mit der Seilbahn über das Gelände sollten sogar Besucher mit ein wenig Höhenangst mal versuchen – ein wunderbares Erlebnis! Man sieht nicht nur die Front eines Standes, sondern kann von oben hinein-schauen. Schön, dass die erste Fahrt mittels des gezahlten Eintrittspreises kostenlos ist.
Die Erläuterungstafeln an den einzelnen Gartenbereichen sind leider nur in niederländischer und englischer Sprache geschrieben.

Das ist in einigen Fällen nicht sehr hilf-reich. Die meiste Zeit des Tages zeigte sich das Wetter von seiner angenehmen Seite, doch in der letzten Stunde unseres Floriade-Besuchs wurde es nass. Wir waren mit unserer Minigruppe rasch in ein überdimensionales Gewächshaus gehuscht, als uns durch das Trommeln auf dem Dach klar wurde, dass wir gerade noch mal Glück gehabt hatten. Und das Glück blieb uns treu: als die Abfahrtzeit näher rückte, hatten die Wolken ein Erbarmen und wir erreichten nur leicht angefeuchtet unseren Bus. Schön, dass der Ein-/Ausgang so leicht zu finden war: die 55 Meter hohe „Energienadel“ des Künstlers Jan van Munster ragte dort in die Höhe und war von fast jedem Punkt aus zu sehen.

Während der Fahrt zum Hotel schüttete es nochmals kräftig, aber das war dann der letzte Regen unserer gesamten Gartenreise. Da das stundenlange Laufen, Hören, Schauen und Staunen auf so einem großen Gelände zwar äußerst interessant, aber auch recht anstrengend ist, waren sich im Bus alle einig, dass als einziger Programmpunkt bis zum Abendessen nur noch „Ausruhen“ in Frage käme. An diesem Programmpunkt haben natürlich alle teilgenommen.“

Dienstag ging’s zu den Gärten von Appeltern und Haus Doorn. Am Abreisetag standen das Palais Het Loo und der Schlossgarten von Arcen auf dem Programm.
Im Juni 2023 wird der Landesverband eine Gartenreise zur BUGA nach Mannheim und zu interessanten Gärten und Parks in der Pfalz und im Elsass anbieten.

Manfred Kotters