Weiße Fliege an Grünkohl und Rosenkohl

Bild: LWK NRW

Im Spätsommer bis Herbst kann es an Grünkohl und Rosenkohl zu einem Befall mit der Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella) kommen. Die weißen, fliegenähnlichen Tiere (Weiße Fliege), die bei Berührung der Pflanzen auffliegen, sitzen vornehmlich an den Blattunterseiten. Außer an Grün- und Rosenkohl tritt die Weiße Fliege häufig auch an Wirsing, Blumenkohl, Brokkoli und Kohlrabi auf. Durch einen Befall mit der Kohlmottenschildlaus kommt es an den jungen Kohlpflanzen manchmal zu Wuchsdeformationen. Bei älteren Kohlpflanzen entsteht der größte Schaden später durch die Anwesenheit der Schädlinge am Erntegut sowie durch eine Verschmutzung der Pflanzen durch Honigtauausscheidungen und sich nachfolgend ansiedelnde schwarze Rußtaupilze.
Leider ist die Bekämpfung der Kohlmottenschildlaus sehr schwierig. Wenn eine direkte Bekämpfung zwingend erforderlich erscheint, kann man hierzu z. B. ein Insektizid wie Substral Naturen Bio Schädlingsfrei Obst & Gemüse Konzentrat (Rapsöl) oder Neudosan Neu Blattlausfrei (Kali-Seife) verwenden. Wichtig bei der Durchführung einer Spritzbehandlung ist es, möglichst frühzeitig mit der Bekämpfung der Schädlinge zu beginnen und die Pflanzen, insbesondere die Blattunterseiten, ausreichend mit der Spritzbrühe zu benetzen.
Vorbeugend lässt sich die Gefahr eines Befalls bereits verringern, wenn man den Pflanzenbestand möglichst lückenlos mit einem feinmaschigen Kulturschutznetz (Maschenweite 0,8 mm x 0,8 mm oder noch engmaschiger) abdeckt. Restbestände von befallenen Kohlpflanzen, die der Kohlmottenschildlaus später zur Überwinterung dienen, sollte man nach dem Ende der Kultur außerdem nicht über den Winter hinweg auf den Beeten stehen lassen, sondern stets entfernen und entsorgen.

Andreas Vietmeier, Landwirtschaftskammer NRW, Pflanzenschutz Spezial K23-13