Die Überwinterung stellt für Kübelpflanzen eine schwierige Zeit dar. Die Klimabedingungen im Winterquartier sind selten optimal. Vor allem das fehlende Licht macht den Pflanzen häufig zu schaffen. Stehen die Pflanzen außerdem noch in zu warmen Räumen, wachsen sie auch im Winter weiter und bilden bei wenig Licht vermehrt dünne, weiche Triebe: Solche Triebe sind sehr anfällig für Schädlinge. Sie werden vor allem gerne von Blattläusen befallen. Darüber hinaus können aber auch Schildläuse, Woll- oder Schmierläuse, Spinnmilben und Weiße Fliegen auftreten. Die Schädlinge gelangen meistens schon beim Einräumen aus dem Freien mit ins Winterquartier und vermehren sich dann dort weiter.
Es ist daher ratsam, die Kübelpflanzen bereits vor dem Einräumen gründlich auf einen eventuellen Befall zu kontrollieren und vorhandene Schädlinge zu bekämpfen. Treten jetzt noch Schädlinge auf, sollte man diese möglichst auf mechanischem Wege beseitigen, z. B. indem man die Tiere mit den Fingern abstreift, mit einem scharfen Wasserstrahl abspült oder die befallenen Triebe zurückschneidet. Nur im Ausnahmefall kommt ggf. auch die Anwendung eines Pflanzenschutzmittels in Betracht.
Bei den momentan für mediterrane Kübelpflanzen eher noch kühlen Temperaturen lassen sich
hierzu am besten Mittel mit einer Kontaktwirkung einsetzen, wie z. B. Neudosan AF Neu Blattlausfrei (Kali-Seife), Substral Naturen Bio Schädlingsfrei Zierpflanzen (Rapsöl) oder Compo Schädlings-frei plus (Pyrethrine + Rapsöl). Wenn die Klimabedingungen im Winterquartier hingegen ausreichend günstig sind, können zur Bekämpfung aber evtl. auch Nützlinge zum Einsatz kommen, wie etwa die Larven der Florfliege (Chrysoperla carnea) gegen Blattläuse oder Raubmilben (Amblyseius californicus) gegen Spinnmilben.
Andreas Vietmeyer, Landwirtschaftskammer NRW, Pflanzenschutz Spezial K23-02