Fotowettbewerb „Rettet den Vorgarten“ 2022

Am 31. August war Einsendeschluss für den Fotowettbewerb „Rettet den Vorgarten“, der nun bereits zum dritten Mal vom Verband Wohneigentum NRW gemeinsam mit dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW und dem Landesverband der Gartenbauvereine NRW ausgelobt wurde. Seit Anfang Mai konnten Privatgartenbesitzer in ganz Nordrhein-Westfalen Fotos ihrer Vorgärten einsenden, zu gewinnen gab es jeweils einen Gutschein für eine landschaftsgärtnerische Dienstleistung im Wert von 1.000 €. Aus den rund 150 Einsendungen wurden nun die fünf Gewinnergärten ermittelt.

Die fünf Gewinnergärten gehen mit gutem Beispiel voran und zeigen, wie grün und blühend ein Vorgarten gestaltet werden kann. Ihre Besitzer sprechen sich dabei klar gegen Kies und Schotter aus: „Ich würde mir wünschen, dass die Menschen mehr Mut zur Naturnähe entwickeln – denn Bäume und Pflanzen geben uns so viel: Sie sind Schattenspender im Sommer, die Siedlungen heizen sich nicht so stark auf und Vögel und Insekten finden Nahrungsquellen“, findet Gewinnerin Jeannine Delleré-Fischer. „Es sollte noch viel mehr Aufklärungsarbeit über den Pflegeaufwand einer Schotterfläche im Verhältnis zu einem standortgerecht begrünten Garten geben. Deshalb war ich auch so begeistert von der Initiative ‚Rettet den Vorgarten‘ – hier wird mit genau den richtigen Argumenten gearbeitet.“ Gewinnerin Annette Grothe sieht ein kommunales Verbot von „Schottergärten“ als sinnvoll an: „Der Freiwilligkeit sind Grenzen gesetzt, wenn es um Klima- und Umweltschutz geht. Klare Regelungen seitens der Stadt wären sicherlich hilfreich, um die Menschen zum Umdenken zu bewegen.“

Mit dem Wettbewerb wollen die drei Verbände ein Zeichen gegen die fortschreitende Verbreitung von Steinwüsten vor der Haustür setzen und für mehr Mut zum Grün plädieren. Denn versiegelte Flächen sehen nicht nur trist und leblos aus, sie erschweren auch die Regenwasserversickerung und fördern das Schwinden von Lebensräumen für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten im Wohnumfeld. In diesem Jahr wurden zusätzlich auch Dach- und Fassadenbegrünungen im Vorgarten mit in den Fokus genommen, um die große Bandbreite an Möglichkeiten für Klima- und Artenschutz im Privatgarten aufzuzeigen.

 

Das sind die Gewinnergärten

Jeannine Delleré-Fischer aus Kerpen überzeugte die Jury mit ihrem kleinen, liebevoll gestalteten Gartenparadies. Zur artenreichen, farbenfrohen Bepflanzung zählt auch eine Fassadenbegrünung und ein kleiner Hausbaum. Eine gemütliche Sitzecke lädt zum Verweilen ein. Bei der Wegeführung wurde Wert auf Wasserdurchlässigkeit gelegt, das Natursteinpflaster verfügt über offene große Fugen. So bietet der gesamte Vorgarten eine Versickerungsfläche für Regenwasser.

Auch der Vorgarten von Annette Grothe in Hamminkeln gehört zu den Siegern. Die junge Familie hat verstanden, wie es geht: mit ein wenig gärtnerischem Geschick und viel Gespür für den Erhalt des Charakters der alten Hofstelle wurde ein üppiger und farbenfroher Garten kreiert, der sich wunderbar in die niederrheinische Landschaft einschmiegt und der Natur Raum lässt.

„Natur pur!“ ist das Motto von Katja Rieß aus Erftstadt. In ihrem Vorgarten wird Flora und Fauna einiges geboten: Wasserlauf, Trockenmauern, Totholz und ein Sandarium bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Außerdem überzeugte der Vorgarten durch eine vorbildliche Regenwassernutzung.

Im Vorgarten von Bernd Roemer in Mettmann geht es schwungvoll in den Tag. Der geschwungene Weg durch den naturnah angelegten Garten ist hier das eigentliche Ziel, denn er führt durch eine artenreiche und geschmackvoll angelegte Bepflanzung, die zum Staunen und Beobachten einlädt. Über einen kleinen Abzweig gelangt man zu einer kleinen idyllischen Sitzecke.

Einen echten „Wow“-Moment erlebt man im Vorgarten von Birgit Urbanus in Blankenheim/Rohr. Neben einer üppigen, artenreichen Bepflanzung findet sich hier auch eine Dach- und Fassadenbegrünung. Natursteinplatten mit offenen Fugen leiten den Weg durch die grüne Oase zur Haustür, die Pfade rund ums Haus bestehen hauptsächlich aus Rasen. Die vielen verschiedenen Pflanzen bieten ein Paradies für verschiedenste Insekten.

Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner und ein herzliches Dankeschön allen weiteren Teilnehmern am Wettbewerb, die dem Trend zur Verwüstung und Verschotterung von Vorgärten vielfältige, naturnahe und bunte Beispiele entgegensetzen.

Text und Bilder: Verband Wohneigentum NRW e. V., Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e. V. (VGL NRW), Landesverband der Gartenbauvereine NRW e. V.