Blattläuse gehören im Garten zu den häufigsten und verbreitetsten Schädlingen. Sie treten oft schon im Frühjahr an sehr vielen Gehölzen auf, sobald diese beginnen, neu auszutreiben. Besonders häufig befallen werden z. B. Rosen. Die Überwinterung der Blattläuse erfolgt als Ei an den Gehölzen. Der Austrieb der Gehölze und der Schlupf der Blattläuse aus den Wintereiern findet etwa zur gleichen Zeit statt. Deshalb treten die ersten Blattläuse oft schon kurz nach dem Austrieb der Gehölze auf. Nach einer gewissen Zeit entstehen dann geflügelte Blattläuse, die sich weiter auf verschiedene krautige Pflanzen ausbreiten und z. B. Zierpflanzen und Gemüse befallen (Wirtswechsel). Während das Wachstum der Gehölze durch den Befall mit den Blattläusen kaum beeinträchtigt wird, kann es an den krautigen Pflanzen z. T. zu deutlichen Schäden kommen.
Eine Bekämpfung der Blattläuse dürfte dennoch nur in wenigen Fällen sinnvoll und erforderlich sein. Zunächst kann man versuchen, die Tiere z. B. durch das Abspritzen mit einem kräftigen Wasserstrahl zu beseitigen. Pflanzenschutzmittel sollte man nur im absoluten Ausnahmefall einsetzen. Wenn Sie ein Pflanzenschutzmittel verwenden möchten, sollten Sie ein nützlingsschonendes Präparat auswählen. Zur Bekämpfung der Blattläuse sind z. B. Präparate auf der Wirkstoffgrundlage von Kali-Seife und Rapsöl geeignet.
In vielen Fällen ist der Einsatz eines Pflanzenschutzmittels aber nicht erforderlich. Sobald Nützlinge auftreten und in ausreichender Zahl vorhanden sind, wird der Befall mit den Blattläusen in der Regel auch von ganz alleine auf natürliche Weise dezimiert. Zu den häufigsten Nützlingen, die Blattläusen nachstellen, gehören z. B. Marienkäfer, Schwebfliegen, Florfliegen, räuberische Gallmücken und Blattlausschlupfwespen. Darüber hinaus gibt es aber auch noch eine Reihe weiterer Nützlinge, die den Befall ebenfalls reduzieren können, wie z. B. Ohrwürmer, räuberisch lebende Wanzen, Laufkäfer, Spinnen und etwa Vögel. Sie sollten diese Nützlinge im Garten schonen und ihre Ansiedlung fördern.
Um die Nützlinge anzusiedeln, ist es z. B. hilfreich, ihnen Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten anzubieten. Auch das Anpflanzen von attraktiven Blütenpflanzen, die gerne von den Nützlingen angeflogen und besucht werden, kann mit dazu beitragen, das Auftreten von Nützlingen im Garten zu fördern. So lassen sich z. B. Schwebfliegen durch das Anpflanzen von attraktiven Blütenpflanzen wie Korb- und Doldenblütlern anlocken und fördern. Vielleicht findet sich in Ihrem Garten auch irgendwo eine Ecke, in der Sie Wildpflanzen ungestört wachsen lassen können. Diese werden dann sicher ebenfalls gerne von Nützlingen aufgesucht und als Lebensraum angenommen. Speziell für Florfliegen gibt es darüber hinaus rotbraune, mit Stroh gefüllte Florfliegenhäuschen, die man im Garten aufstellen kann, um den Florfliegen einen Unterschlupf für die Überwinterung im Garten anzubieten. Ohrwürmer lassen sich auch mit umgedrehten und mit Stroh, Heu oder Holzwolle gefüllten Tontöpfen ansiedeln, die man hierzu z. B. in die Obstbäume hängt.
Wichtig ist es vor allem aber auch, dass Nützlinge vom Hobbygärtner überhaupt erkannt und nicht als vermeintliche Pflanzenschädlinge bekämpft werden. Kontrollieren Sie die Pflanzen vor einer eventuellen Bekämpfungsmaßnahme daher immer erst ganz genau und überprüfen Sie, ob ihre Pflanzen tatsächlich nur von Schädlingen und nicht eventuell bereits auch von Nützlingen besiedelt sind – denn dann ist eine Bekämpfung oft gar nicht mehr erforderlich. Nützlinge als willkommene Helfer im Garten erkennen, schonen und ihre Ansiedlung fördern!
Quelle: Landwirtschaftskammer NRW, Pflanzenschutz Spezial Haus- und Kleingarten K24_07