Ausflugstipp: Der botanische Garten und Schloss Hülshoff in Münster

Lohnende Ziele für einen Tagesausflug in NRW gibt es für einen Obst- und Gartenbauverein reichlich. Diesmal hatten die Mitglieder des Soester Vereins Münster als Ziel und dort speziell den botanischen Garten hinter dem Schloss. Solche Einrichtungen gibt es einige im Lande. Der in Münster gehört zur Universität und liegt malerisch mitten im Schlosspark mit seinem alten Baumbestand, der schon während der Barockzeit eingerichtet wurde.

Wer diesen wissenschaftlich betriebenen Garten besuchen will, sollte unbedingt eine Führung buchen. Davon gibt es mehrere verschiedenen Themenführungen. Die Soester interessierten sich für die biblischen Pflanzen im botanischen Garten sowie für das Thema Gewächse in Zeiten des Klimawandels. Geführt wurden die Besucher von den beiden Gärtnermeistern des Gartens, Matthias Evels, der für das Freigelände verantwortlich ist, und Jürgen Hausfeld, der Herr über die Gewächshäuser ist.
Selten erlebten die Vereinsmitglieder eine derart profunde und praxisnahe Führung wie in Münster. Die beiden Gärtnermeister holten nicht weit aus, sondern stiegen gleich in die Praxis ein, sehr zur Freude der Gäste. Diese lernten beispielsweise ein erprobtes Bewässerungssystem für Präriepflanzungen kennen und wie man das im eigenen Garten installieren kann. Auch erfuhren sie die Tricks der Profis, wie man Pflanzen erfolgreich durch Stecklinge oder auch Samen vermehren kann.
Viele bislang den Gartenfreunden unbekannte Gewächse werden künftig öfters auch in Hausgärten zu finden sein in Zeiten des Klimawandels, wobei die Experten keinen Hehl daraus machten, welche Pflanzen leichter zu pflegen sind oder doch eher Probleme aufwerfen. Es gab Tipps zum Überwintern der sensiblen Südgewächse und auch Hinweise, welche von denen mittlerweile auch bei uns im Freiland mit etwas Hilfe den Winter überstehen können.
Die Insektenfreundlichkeit stand ferner bei den Pflanzempfehlungen im Blickpunkt – und natürlich auch die äußere Erscheinung und die Blühfreudigkeit. Die Soester Gartenfreunde waren sich nach der Führung einig, dass allein schon der Besuch im botanischen Garten mit einer solch profunden Führung einen Tagesausflug wert sei.

In der Mittagspause besuchten einige Mitglieder den mittlerweile aus dem TV bekannten Garten des Kapuzinerklosters mitten in der Innenstadt. Es handelt sich um einen reinen Nutzgarten zur Selbstversorgung der Mönche mit einer großen Streuobstwiese, einem üppigen Kräutergarten, Gewächshäusern und sogar einer kleinen Hühnerhaltung. Das ganze Klostergelände ist mitten in der quirligen Stadt ein unerwarteter Ort der Ruhe und der Natur.

Abgerundet wurde die Tagesfahrt durch einen Besuch in der Burg Hülshoff, dem Geburtsort der bekanntesten deutschen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Aus deren Leben erfuhren die Besucher viel bei der Führung durch die Burg. Der Spaziergang durch den weitläufigen Park der Burg bis hin zum Teehaus der Annette bot dann Erholung in der frischen Luft nach dem Rundgang durch die doch teils überhitzten Räume, in denen sich die sommerliche Schwüle aufgestaut hatte. Stärkung gab es anschließend im urigen Kellergewölbe bei einer leckeren Kaffeetafel.

Text und Bilder: Klaus Fischer