Einlegegurken im Freiland werden im Sommer bei feuchter Witterung häufig verstärkt durch den Falschen Mehltau (Pseudoperonospora cubensis) befallen. An den Blättern zeigen sich dann eckige gelbe bis gelbbraune Flecken, die scharf durch die Blattadern begrenzt sind. Später bildet sich an den Blattunterseiten zusätzlich ein bräunlich violetter, samtartiger Sporenrasen. Der Schadpilz ist sehr aggressiv und kann Gurkenbestände innerhalb kurzer Zeit zum Absterben bringen. Schlangengurken im Gewächshaus sind durch den Pilz ebenfalls gefährdet.
Um einem Befall vorzubeugen, ist es daher ratsam, für einen Anbau möglichst robuste oder widerstandsfähige Gurken-Sorten auszuwählen, wie z. B. ’Diamant’, ’Excelsior’, ’Libelle’, ’Schubert’ oder ’Zirkon’. Wenn es bereits zu einem Befall gekommen ist, sollten Sie die kranken Blätter abpflücken und beseitigen, um den Befall einzudämmen. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass das Bewässern der Pflanzen am besten nur von unten und rechtzeitig am Tag durchgeführt wird, damit die Blätter genügend Zeit haben, um bis zur Nacht wieder abzutrocknen.
Um zukünftig die Gefahr für eine Infektion mit dem Schadpilz zu mindern, gibt es zudem die Möglichkeit, die Gurken frühzeitig mit einem für diese Anwendung zugelassenen Pilzbekämpfungsmittel zu behandeln. Hierzu kann bei Gurken im Freiland und im Kleingewächshaus z. B. das Präparat Protect Garden Alitis Spezial-Pilzfrei (Wirkstoff Fosetyl) verwendet werden. Die Behandlung mit dem Fungizid muss bei Infektionsgefahr beziehungsweise ab Beginn des Befalls erfolgen und ist möglichst mehrmals im Abstand von sieben bis zehn Tagen zu wiederholen (max. vier Anwendungen im Freiland, max. dreiAnwendungen im Kleingewächshaus).
Quelle: Landwirtschaftskammer NRW, Andreas Vietmeier, Pflanzenschutz-Spezial Haus- und Kleingarten Nr. 9_25 vom 04.07.2025 (Text und Bilder)